Black white rules

 

Im Juli 2016 hatte ich mir die Monochromkamera AI 1600 MMC geholt aufgrund eines sehr guten Angebots, etwa 1250 €. Hinzu kommen noch Filter und ein mechanisches Filterrad für weitere 700 €. Meine ersten Testaufnahmen mussten aber erst einmal monochrom erfolgen, also schwarz-weiß, da Vollmondzeit. Ich konnte also nur im Wasserstoffalphabereich (Ha) fotografieren, also bei 656 nm, weil der Mond diese Wellenlänge nur sehr schwach reflektiert. Ich war überrascht von den Ergebnissen des Sensors, siehe hierzu meinen expliziten Testbericht. Obwohl nur ein Bereich von 12 nm statt etwa 250 nm erfasst wurde, also wenig Licht ankam, wurden doch deutliche und rauscharme Strukturen der Nebel  erfasst! Aber noch erstaunter war ich, wie schön normalerweise penetrant rote Nebel in Graustufen rüberkommen. Im Grunde genommen ist Schwarzweißfotografie natürlicher als RGB Fotos, da unser Auge die Objekte durch das Teleskop auch nicht bunt erkennen kann, wenn man nicht gerade Lichtkanonen ab 20 Zoll hat, die helle Objekte farbig zeigen. Nachfolgend mal einige Objekte in Schwarz-weiß:

 

IC1396, Elephantenrüsselnebel,5x20min, Esprit80/400, AZ-EQ6, MGEN2 Guiding. Kamera: ASI 1600MMC.

 

Herznebel_4x20min_ASI1600MMC_Esprit80/400 Apo_AZ-EQ6, MGEN 2 Guiding. Kamera: ASI 1600MMC.

 

 

Seelennebel_7x20 mit Esprit 80/400 Apo, AZ-EQ6, MGEN2 Guiding. Kamera: ASI 1600MMC.

 

Nordamerikanebel_15x15min, mit Esprit 80/400 Apo, AZ-EQ6, MGEN Guiding. Kamera: ASI 1600MMC.

 

Pelikannebel, 8x20 Minuten, mit Esprit 80/400 Apo, AZ-EQ6, MGEN2 Guiding. Kamera: ASI 1600MMC.

 

NGC6888_16x10min_Ha_OUK150_750 Newton, AZ-EQ6, MGEN2 Guiding. Kein Abzug von Darks. Kamera: ASI 1600MMC.

 

Affenkopfnebel NGC2174 mit Orion UK 200/1200 auf AZ-EQ6, PHD2 Guiding, 28 x 6 min mit Ha-Filter belichtet (roter Wasserstoffbereich bei 656 nm), Kamera: ASI 1600MMC.

 

Pferdekopfnebel 25 x 6  min. mit Orion UK 150/750 Newton auf AZ-EQ6 mit PHD2 Guiding aufgenommen, Kamera: ASI 1600MMC.

Rosettennebel 16 x 6 min. belichtet mit Esprit 80 Apo auf AZ-EQ6, PHD Guiding 2, Kamera ASI 1600MMC.

 

Und wieder der Orionnebel mit dem Esprit 80 Apo auf der AZ-EQ6 32x6 min. belichtet mit Ha- und O3 Filter. 

 

 

 

IC 410, auch Kaulquappenebe genannt, im Sternbild Fuhrmann, ist ein Emissionsnebel. Das heißt, dieser Wasserstoffnebel leuchtet selbst, da er durch energiereiche Sterne und ihrer Strahlung angeregt wird. Seine scheinbare Größe beträgt 55' x 55', also fast ein Grad, was einer Größe von 70 Lichtjahren entspricht . Seine scheinbare Helligkeit beträgt nur 10 mag, seine Entfernung beträgt einige 12.000 Lichtjahre, genaue Angaben gibt es nicht. Wenn man sich die Bilder genau anschaut, erkennt man klar einen Hundeschädel mit Augenhöhlen und Schnauze.

 Aufnahmedaten: Esprit 80 Apo mit Originalflattener, Montierung AZ-EQ6, PHD 2 Guiding. Die Schwarzweißaufnahmen bestehen aus 25x6 min. Ha Einzelaufnahmen. Aufnahmeort Kirchdorf im Bayerischen Wald.

 

 

Der Kaliforniennebel NGC 1499 im Perseus ist ein 160' x 40'  großer, selbstleuchtender Wasserstoffnebel in 1000 Lichtjahre Entfernung. Aufgrund seiner geringen Flächenhelligkeit ist er nur ein Objekt für große Teleskope ab etwa 12" unter dunkelstem Alpenhimmel. Fotografisch reicht ein Landhimmel aus, auch wenn der Nebel nur schwach erkennbar ist auf einzelnen Bildern. Erst das Stacken, also Übereinanderlegen von paar Dutzend Bildern, läßt diesen schwachen Nebel so richtig deutlich erscheinen.

 Aufnahmedaten: Esprit 80 Apo mit Originalflattener, Montierung AZ-EQ6, PHD 2 Guiding. Die Schwarzweißaufnahmen bestehen aus 14x6 min. Einzelaufnahmen im Ha-Bereich fotografiert.  Da der Perseus im März schon am Untergehen ist, konnten in einer Nacht nicht mehr Bilder gewonnen werden, die durchaus ratsam gewesen wären. Die darauf folgende Schlechtwetterperiode hat ein weiteres Sammeln von Fotos verhindert. Aufnahmeort Kirchdorf im Bayerischen Wald.

 




Adlernebel, Messier M16, ein Emissionsnebel mit einem offenen Sternhaufen im Sternbild Schlange. Die Entfernung zur Erde beträgt etwa 7.000 Lichtjahre, die Ausdehnung des Nebels beachtliche 20 Lichtjahre. Der helle Teil des Nebels enthält Staubsäulen, bei denen sich extrem junge Sterne mit einem mittleren Alter von 800.000 Jahren befinden, wobei die jüngsten nur 50.000 Jahre aufweisen. Bedenkt man, dass unser Universum über 5 Milliarden Jahre alt ist, können diese neuen Sterne als Babies bezeichnet werden. Daher werden diese Staubsäulen auch als Säulen der Schöpfung bezeichnet. Der Adlernebel wurde erstmals 1745 entdeckt.

Aufnahmedaten: 28x6 min. Ha Bereich, Esprit 80 auf Skywatcher AZ-EQ6 Montierung, ASI1600MMC Monochromkamera, Guiding durch PHD2, Juni 2017.






M17 Omeganebel, ist ein mag 6 heller Emissionsebel (=selbst leuchtend, angeregt durch energiereiche Sterne) im Sternbild Schütze, das einige sehr schöne Nebel aufweist wie den Adler- und den Lagunennebel. Mit 11 Bogensekunden ist er eher klein, was einer Ausdehnung von 15 Lichtjahren ungefähr entspricht. M17 ist eine Kinderstube für junge Sterne. 35  sind in diesem Nebel schon entstanden, so dass diese Wasserstoffansammlung beeindruckende 800 Sonnenmassen wiegt.


Aufnahmedaten: 29x6 min. Ha Bereich, Esprit 120 auf Skywatcher AZ-EQ6 Montierung, ASI1600MMC Monochromkamera, Guiding durch PHD2, Juli 2018.


Der offene Sternhaufen Plejaden, Messier 45,  mit Reflexionsnebeln, die das Licht der Sterne reflektieren, also nicht selber leuchten. Wird auch Siebengestirn oder auch Sieben Schwestern genannt, wobei man auf etwas mehr als sieben helle Sterne kommt namens Alkione, Atlas, Electra,Maia, Merope, Taygeta, Pleione, Celaeno, Asterope und 18 Tau. Diese Sterne sind zwischen 2.9 und 6.4 mag hell und sind etwa 334 bis 387 Lichtjahre von uns entfernt. Dieser Sternhaufen hat eine Ausdehnung von zwei Grad und fällt selbst dem bloßen Auge als heller, funkelnder Fleck auf. Ein Fernglas zerlegt diesen Fleck in zahlreiche funkelnde Sterne, ein toller Anblick!

Aufnahmedaten: 36x6 min., Esprit 120 auf Skywatcher AZ-EQ6 Montierung, ASI1600MMC Monochromkamera, Guiding durch PHD2, Oktober 2017.



Der große Orionnebel M42 und M43 (der nördliche Teil) im Sternbild Orion ist einer der hellsten Nebel mit mag  4.0, so dass man ihn mit bloßem Auge unter den drei Gürtelsternen   des Orion als milchigen Fleck erkennen kann. Ein Fernglas liefert dann schon beeindruckende Ergebnisse. Die Nebel bestehen  überwiegend aus Wasserstoff und nur zu paar Prozent aus Helium.  Die Entfernung zur Erde beträgt nur 1350 Lichtjahre, der Durchmesser des Nebels 30 Lichtjahre (1 Lichtjahr = 9.6 Billionen km). Es ist eines der größten Objekte mit einer Winkelausdehnung von 85' * 60', also etwa 1.5 Grad mal ein Grad. Der Orionnebel ist der Geburtsort neuer Sterne, und Computersimulationen zeigen, dass er sich zu einem offenen Sternhaufen ähnlich dem Plejaden entwickeln wird.


Aufnahmedaten: 19x6 min., Ha Bereich, Esprit 120 auf Skywatcher AZ-EQ6 Montierung, ASI1600MMC Monochromkamera, Guiding durch PHD2, Oktober 2017.



Der große Orionnebel M42 und M43 (nördlicher Teil) im Sternbild Orion ist einer der hellsten Nebel mit mag  4.0, so dass man ihn mit bloßem Auge unter den drei Gürtelsternen  des Orion als milchigen Fleck erkennen kann. Ein Fernglas liefert dann schon beeindruckende Ergebnisse. Die Nebel bestehen  überwiegend aus Wasserstoff und nur zu paar Prozent aus Helium.  Die Entfernung zur Erde beträgt nur 1350 Lichtjahre, der Durchmesser des Nebels 30 Lichtjahre (1 Lichtjahr = 9.6 Billionen km). Es ist eines der größten Objekte mit einer Winkelausdehnung von 85' * 60', also etwa 1.5 Grad mal ein Grad. Der Orionnebel ist der Geburtsort neuer Sterne, und Computersimulationen zeigen, dass er sich zu einem offenen Sternhaufen ähnlich dem Plejaden entwickeln wird.


Aufnahmedaten: 26x6 min., Ha Bereich, Esprit 120 mit TS Reducer 0,79 (664 mm) auf Skywatcher AZ-EQ6 Montierung, ASI1600MMC Monochromkamera, Guiding durch PHD2, Juli 2017.




Der Hantelnebel M27 im Sternbild Füchschen ist ein mit mag 7.5 heller, einer der wenigen großen planetarischen Nebel, der von einem weißen Zwergstern mit einer Oberflächen-temperatur von 100.000 Grad (die Sonne 5505 ) zum Leuchten angeregt wird (Emissionsnebel). Dieser Nebel besteht wie alle Nebel überwiegend aus Wasserstoff und nur zu paar Prozent aus Helium. Da Gase grundsätzlich nicht leuchten, können diese nur durch energiereiche Strahlung angeregt werden, Licht abzugeben, ähnlich einer Neonröhre. Eine 2. Möglichkeit gibt es bei Reflexionsnebeln, scheinbar zu leuchten. Hier wird aber nur das Licht der Sterne reflektiert. Diese planetarischen Nebel sind Überreste alter Stern, die am Ende des Lebens ihre Gashülle abgestossen haben. Planetarisch ist nur ein Hinweis auf die runde Form, und hat nichts mit Planeten zu tun.   Die Entfernung beträgt nur 800-1200Lichtjahre, liegt also in unserer Galaxie namens Milchstrasse.


Aufnahmedaten: 22x6 min., O3 Bereich (=blau-grün), Esprit 120 mit TS Reducer 0,79 (664 mm) auf Skywatcher AZ-EQ6 Montierung, ASI1600MMC Monochromkamera, Guiding durch PHD2, Juli 2017.





Der Hantelnebel M27 im Sternbild Füchschen ist ein mit mag 7.5 heller, einer der wenigen großen planetarischen Nebel, der von einem weißen Zwergstern mit einer Oberflächen-temperatur von 100.000 Grad (die Sonne 5505 ) zum Leuchten angeregt wird (Emissionsnebel). Dieser Nebel besteht wie alle Nebel überwiegend aus Wasserstoff und nur zu paar Prozent aus Helium. Da Gase grundsätzlich nicht leuchten, können diese nur durch energiereiche Strahlung angeregt werden, Licht abzugeben, ähnlich einer Neonröhre. Eine 2. Möglichkeit gibt es bei Reflexionsnebeln, scheinbar zu leuchten. Hier wird aber nur das Licht der Sterne reflektiert. Diese planetarischen Nebel sind Überreste alter Stern, die am Ende des Lebens ihre Gashülle abgestossen haben. Planetarisch ist nur ein Hinweis auf die runde Form, und hat nichts mit Planeten zu tun.   Die Entfernung beträgt nur 800-1200Lichtjahre, liegt also in unserer Galaxie namens Milchstrasse.



Aufnahmedaten: 22x6 min., O3 Bereich (=blau-grün), Ausschnittsvergrößerung, Esprit 120 mit TS Reducer 0,79 (664 mm) auf Skywatcher AZ-EQ6 Montierung, ASI1600MMC Monochromkamera, Guiding durch PHD2, Juli 2017.